Das kleine Kinder gerne Knöpfe drücken ist wohl allseits bekannt. Bevor ich selbst ein Kind hatte, war mir aber nicht bewusst WIE GERNE Kinder Knöpfe drücken! Die Karriere des professionellen Knopfdrückers begann früh, noch zu Kinderwagen Zeiten als das Kind klein war und der leuchtende Knopf viel Freude bereitete. Seitdem ist viel Zeit vergangen, viele Gespräche mit dem Notruf (der unabsichtlich gedrückt wurde) und viel Desinfektionsmittel später wird das ganze auf professioneller Ebene ausgeführt – denn kein Tag ohne Knöpfe!
Die Suche nach Knöpfen, es ist ein richtiger Spießrutenlauf von Knopf zu Knopf und beginnt frühmorgens beim einsteigen in den Bus. (BTW wir haben Zuhause keine Klingel, aus Gründen) Oftmals stehen wir ganz mutterseelenallein bei unserer Station (da Arsch der Welt), manchmal verirrt sich aber ein anderer Mensch auch dort hin (entweder ein Nachbar oder ein hilflos dreinschauender Fremder) und dann beginnt das Kind unruhig zu werden. Zu zappeln. Da steht ein Konkurrent. Jemand der auch den Knopf drücken könnte. Da wir höflich sind wird einfach gefragt „Darf ich im Bus dann den Knopf drücken?“, der Unterton spiegelt aber klar wieder „das ist mein Knopf und du wirst es bereuen wenn du ihn drückst“. Natürlich sagen sie immer JA. Wie könnte man da auch NEIN sagen. Kommt der Bus und wir haben Glück und die Tür öffnet sich nicht von alleine so kann das Kind seinen ersten Knopf drücken und ist glücklich.
Weiter geht es bei der Ampel – manchmal ist es schon grün, dass heißt kein Knopfi drücken – sehr enttäuschend. Wie kommt die Ampel auch dazu einfach so auf Grün zu schalten? Der Vorschlag doch zu warten bis es wieder rot wird nur damit er drücken kann wird von mir meistens lachend verneint. Keine Zeit, keine Lust. Nach einem Besuch beim Bäcker (oder auch nicht, vielleicht hat das Kind ja schon am Weg zum Bus einen Apfel verspeist) geht es weiter. Aufzug oder Treppe. Stehen wenig Menschen beim Aufzug fahren wir mit ihm. Das Kind kann drücken und ist somit vollends happy. Stehen aber viele Personen dort nehmen wir die Stiegen. „Mama ich will aber so so gerne mit dem Aufzug fahren“ „ja Schatzi ich weiß, aber da gibt’s viele Menschen die brauchen den Aufzug dringender als wir“ „aber wir können doch warten“ ja wir könnten, aber gesunde Füße und die Wahl in der Früh nicht Zeit mit so etwas zu verschwenden führt dazu das wir die Treppe trotzdem nehmen. Sollten wir zum Aufzug kommen und es wurde bereits gedrückt, ist das Kind meistens so frech und fragt sogar „warum hast du gedrückt?“ – peinliche Momente. Oftmals läuft er sogar und ruft „Dame bitte nicht drücken, ich will!“ was meist erhört wird, manchmal aber auch nicht, weil er nicht gehört wird. Er stellt dann jeden zur Rede, was ich nicht immer gut finde, aber immerhin bleibt er höflich.
Bis 16.00 Uhr dann beginnt alles wieder von vorne.
Ha' das kenn ich! Ich hab jahrelang im Haus meiner Oma die Treppen bis in den 4. Stock genommen und immer in jedem Stockwerk auf den rotwn Lichtknopf gedrückt! Und als du von den alten Ubahn Garnituren geschrieben hast, dacht eich "hä, die gibts ja schon lamg nicht mehr", weil ich an die gaaanz alten "strassenbahn" Ubahnen gedacht hab!